Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, Ihr Geld in Diamanten zu investieren? Die funkelnden Steine gelten seit Jahrhunderten als Symbol für Reichtum und Beständigkeit. Doch was viele nicht wissen: Hinter dem Glanz der Edelsteine verbirgt sich oft eine weniger strahlende Realität: Hoher Energieverbrauch und Umweltzerstörung bei ihrer Gewinnung sowie ethische Bedenken hinsichtlich der Arbeitsbedingungen trüben ihren Wert. Aber es gibt eine Alternative: lab-grown Diamanten – ebenso schön, aber grüner und nachhaltiger. Sind sie die bessere Wahl für Ihr Portfolio und erfüllen diese synthetischen, im Labor erzeugten Steine tatsächlich die ESG-Kriterien – also Umwelt, Soziales und Unternehmensführung?

Synthetische Diamanten – mehr als Kohlenstoff?

Diese Frage kann eindeutig mit einem „Nein“ beantwortet werden. Wie bei natürlich gewachsenen Diamanten wird bei der Erzeugung der synthetischen Alternativen im Labor das Wachstum im tiefen Erdinneren mit der einem Druckkochtopf ähnelnden High Pressure High Temperature – (HPHT)-Methode oder in Gaswolken – Chemical Vapor Deposition – (CVD)-Methode – nachgeahmt. Beide Verfahren erzeugen schöne und hochwertige Diamanten aus reinem Kohlenstoff, die chemisch und physikalisch identisch mit natürlichen Diamanten sind (hier gelesen: Green World Diamonds).

Preisgünstigeres „Bling-Bling“? Keinesfalls. Synthetische Diamanten sind nicht minderwertig, sondern schneller „gereift“. Da sie in Laboren unter kontrollierten Bedingungen hergestellt werden, entfallen die teuren und umweltschädlichen Abbauprozesse. Dies führt zu deutlich niedrigeren Produktionskosten. Lab-grown Diamanten sind daher in der Regel 20 bis 40 % günstiger als natürliche Steine, ohne an Qualität oder Brillanz einzubüßen. Ihr Preisvorteil liegt in der effizienten Herstellung und der stabileren Verfügbarkeit, die Preisschwankungen reduziert.

Glanz ohne Kompromisse?

Synthetische Diamanten sind durchaus eine nachhaltige Alternative zu geförderten Diamanten, doch erfüllen sie nicht automatisch alle ESG-Kriterien. Umweltfreundlich sind sie vor allem dann, wenn der Energieverbrauch für ihre Produktion aus erneuerbaren Quellen stammt, da die Herstellung im Labor energieintensiv ist. Im Vergleich zum Abbau natürlicher Diamanten entfallen jedoch problematische Aspekte wie massive Umweltzerstörung und soziale Ausbeutung, wie sie beispielsweise bei sogenannten Blutdiamanten vorkommen.

Im Bereich der Unternehmensführung hängt es stark von der Transparenz und den ethischen Standards der einzelnen Unternehmen ab, ob sie die ESG-Kriterien erfüllen. Wenn ein Hersteller auf soziale Gerechtigkeit, faire Arbeitsbedingungen und umweltfreundliche Prozesse achtet, können synthetische Diamanten eine verantwortungsvolle Wahl sein. Die deutsche lab-grown Diamanten-Firma DIAVON wirbt beispielsweise mit einer transparenten Lieferkette und nachhaltigen Produktionsmethoden, was sie zu einer attraktiven Option für umweltbewusste Konsumenten/Konsumentinnen macht.

Angetrieben vom umweltbewussten, nachhaltigen Denken haben viele Unternehmen – nicht nur – im Luxusgütersegment bei ihrer Produktion synthetische Alternativen herangezogen. Die Modeindustrie hat bereits innovative synthetische Materialien hervorgebracht, die beispielsweise tierisches Leder ersetzen. Auch in der Kosmetik- und Parfümindustrie gewinnen synthetische und tierversuchsfreie Duftstoffe an Bedeutung. So wird beispielsweise das aus dem Verdauungstrakt von Walen stammende berühmte Ambra bereits seit den späten 1930er Jahren synthetisch erzeugt.

Lab-grown-Diamanten als nachhaltige Geldanlage?

Für nachhaltige Investitionen sind Diamanten – ob traditionell abgebaut oder synthetisch erzeugt – nur bedingt attraktiv. Sie gelten allgemein als spekulative Anlageklasse. Synthetische Steine versprechen zudem weder Knappheit noch den langfristigen Wertzuwachs, den natürliche Diamanten bieten. Stattdessen sind sie eher eine ethische Konsumwahl als eine klassische Kapitalanlage.

Offen bleibt dabei zudem die Frage: Kann man den emotionalen Wert eines synthetischen Diamanten genauso schätzen? Lab-grown Diamanten mögen denselben Glanz und dieselbe Härte aufweisen, doch fehlt ihnen oft die reiche Geschichte und Symbolik, die einen natürlich entstandenen Stein wie beispielsweise den Hope-Diamanten umgeben. Ein Millionen Jahre alter Diamant, geformt durch die Kräfte der Erde, trägt eine Art Aura mit sich, die über seinen physischen Wert hinausgeht. Es ist die Idee, dass ein natürlicher Diamant Zeuge von Erdgeschichte und menschlichen Erlebnissen war, die ihn emotional auflädt und dadurch wertvoll macht.

Für nachhaltige Geldanlagen gibt es viele Alternativen. Die Investition in Luxusgüter wie Diamanten kann dabei mehr sein als nur ein finanzieller Gewinn – sie kann Ausdruck eines modernen Bewusstseins für Nachhaltigkeit sein. Lab-grown Diamanten bieten die Chance, in zeitlose Werte zu investieren, ohne dabei die Umwelt zu belasten. So wird aus der Geldanlage ein verantwortungsvolles Statement für die Zukunft.

 

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Ein Gastbeitrag von Sabine Birli von DG Nexolution

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