Bevorzugen Sie die Petersburger Hängung? Nicht nur Kunstsammlern ist diese Form der Gemälde- und Kunstdruck-Aufhängung ein Begriff. Die Bezeichnung geht zurück auf die Räume der Sankt Petersburger Eremitage und ihre mit Gemälden üppig behängten Wände. Zielte man damals darauf ab, den Betrachter durch die Vielzahl der Kunstwerke und den dahinterstehenden Reichtum zu beeindrucken, ist diese Art der Gemäldeaufhängung heute ein Stilmittel modernen Wohnens. Doch damit ist nun Schluss: An die Wand hängen war gestern, denn die Zukunft der Kapitalanlage in Kunstwerke heißt NFTs.

Ein neuer Markt für Geldanlagen

NFT steht für Non Fungible Token, d.h. „nicht ersetzbares“ Token und bezeichnet damit einen einzigartigen digitalen Vermögenswert, der nicht eins zu eins gegen einen anderen getauscht werden kann. Damit verhält es sich ähnlich wie bei einem Kunstwerk, dessen Wert von verschiedenen Komponenten abhängig sein kann, wie beispielsweise der Reputation des Künstlers oder der aktuellen Angebots- und Nachfragesituation einer Stilepoche. Digitale Kunstwerke werden, nachdem sie erstellt wurden, wie Kryptowährungen auf einer Blockchain gemined – und damit zu einem Token gemacht. Die in der Blockchain gespeicherten Informationen können nur schwer manipuliert werden, so dass dadurch das Eigentum an einem NFT geschützt ist und es handelbar macht. NFTs können digitale Bilder, Texte, Videos und Weiteres sein. Durch das steigende Aufkommen von NFTs und deren Plattformen verlagert sich der Kunsthandel zunehmend ins Internet und sorgt derzeit für einen regelrechten Hype. So versteigerte beispielsweise das Auktionshaus Christie‘s im März d. J. eine Digitalcollage des Künstlers Beeple für mehr als 69 Millionen Dollar.

Neue Kapitalanlagen begünstigen Cyberkriminalität

Wie schützt man digitale Anlageobjekte? Cyberangriffe machen auch vor NFTs nicht Halt. Wie schon bei Kryptowährungen muss die Prävention für Angriffe aus dem Internet zukünftig verstärkt auf die Abwehr von Schadsoftware, Ransomware und DDoS-Angriffe – also die Server von Unternehmen gezielt mit vielen Anfragen bombardieren, um diese in die Knie zu zwingen – abzielen. Laut dem jährlich erscheinenden Bundeslagebericht des Bundeskriminalamtes (BKA) – zuletzt erschienen im Mai 2021 – ist die Anzahl der erfassten Cybercrime-Angriffe in den letzten Jahren stetig gestiegen, jedoch nur ein Drittel davon konnte aufgeklärt werden.  Mit ein Faktor ist nach Einschätzung des BKAs auch das durch die Corona-Pandemie verstärkte Arbeiten im Home-Office.

Arbeiten im Home-Office stellt Anforderungen an die IT-Security

Das Arbeiten im Homeoffice ist ebenfalls mit Beginn der Corona-Pandemie fest etabliert, und das weltweit. Dadurch, dass Mitarbeiter vermehrt im Home-Office – und dadurch außerhalb der Sicherheitsumgebung von Unternehmen – arbeiten, ist auch die Gefahr von Cyberattacken gestiegen; selbst dann, wenn vermeintlich sichere VPN-Verbindungen genutzt werden. Die wesentlichen Gründe dafür sind oft Nachlässigkeiten im Umgang mit Sicherheitsmaßnahmen, was Hackern einen leichten Zutritt zum Unternehmensnetzwerk verschafft. Und ist der Angreifer erst einmal im internen Netz, hilft es nichts, einfach nur den Stecker zu ziehen.

Daher sollte es Ziel der IT-Security sein, Cyberattacken schnell zu erkennen und zu beenden, um das Schadenspotential zu vermeiden oder wenigstens auf ein Minimum zu reduzieren.

Ein Gastbeitrag von Sabine Birli, DG Nexolution

 

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In einem Artikel in der Fachzeitschrift BankInformation lesen Sie, wie sie Bedrohungen von Cyberattacken erkennen und die damit verbundenen Herausforderungen meistern.

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