Spätestens seit der Coronakrise wird allein schon aus Hygienefaktoren die Zahlung mit Bargeld an vielen Verkaufsstellen nicht mehr gern gesehen und Münzgeld als eher lästiges Guthaben betrachtet, das den Geldbeutel beschwert. Ist das Ende von Spardose, Klingelbeutel, Brautschuh-Glas, Kaffeekasse, Spendenbox, Musiker-Hut damit besiegelt?

Während die EU-Kommission vorerst nur die Kupfergeldmünzen abschaffen möchte, ist man in anderen Ländern schon beim bargeldlosen Alltag angekommen und bietet auch für die bisherige Münzgeldverwendung alternative Zahlungsfunktionen. Auch in Deutschland ist der Trend spürbar und die flächendeckende Verfügbarkeit von Geldausgabeautomaten nicht mehr Selbstverständlichkeit.

Cash und Bitcoin beim Discounter

Supermarkt- und Drogerieketten haben schon längst auf diesen Bedarf reagiert und so kann beim Einkauf auch gleich die Geldbörse wieder gefüllt oder das Kleingeld in Münzautomaten geworfen werden, gegen Barzahlung oder Bon. Saturn hat zudem (zu Testzwecken) mit der Aufstellung von Kryptowährung-Automaten begonnen: Geld einzahlen und Bitcoins in die digitale Geldbörse (Wallet) „legen“. Der Grund? Der technik-affinen Käuferschaft einen leichten Zugang zu Kryptowährungen zu ermöglichen und eine neue Form der Kundenbindung zu schaffen.

Bargeld, Buchgeld, Bitcoins: Alles digital?

Sobald der digitale Euro kommt, wird es richtig turbulent. Denn was für jede Bankkauffrau/jeden Bankkaufmann ein Selbstverständnis ist, darüber gilt es die Verbraucher und Kunden aufzuklären: Bargeld in digitaler Form ist Guthaben bei der Zentralbank. Wie dieses gehandelt wird, ob die Bank als Intermediär auftritt oder ob jeder Bürger/jede Bürgerin ein Zentralbanken-Wallet erhalten wird, ist noch offen.

Geld, das auf Bankkonten als Guthaben existiert, sind Forderungen an die Geschäftsbank, also Geld, das die Bank den Kunden schuldet. Mit diesem werden Zahlungen überwiesen, geliehen und gezahlt, per Karte oder Überweisung, per App oder mit dem Smartphone.

Kryptowährungen wie Bitcoins sind gedacht als alternative Zahlungsmittel, doch sind diese derzeit eher Spekulationsobjekte, die mit Bargeld gekauft werden. Ob sie direkt beim Online-Kauf verwendet werden können, hängt von der Akzeptanz des Shops ab.

Fazit

Das Payment der Zukunft wird in den nächsten Jahren vielseitiger werden und auch Einfluss auf die Buchungspositionen und den Jahresabschluss bei Banken und Unternehmen nehmen. Das Bargeld in Schein- und Münzenform wird uns vorerst erhalten bleiben und die Piggy Bank muss noch nicht im Museum verschwinden.

Womit auch wir zum Schluss kommen: Im Jahr 2023 möchten wir Sie wieder mit aktuellen und rechtssicheren Fachinformationen – ob als Buch oder Broschüre oder bevorzugt in digitaler Form in Modulen und neu als Podcast – zu allen praxisrelevanten Themen versorgen.

Für heute wünschen wir Ihnen – ob Work/Life oder Aktiva/Passiva – eine allzeit ausgeglichene Bilanz und ein erfolgreiches Jahr 2023. Bleiben Sie gesund!

 

Wie Sie Ihren Jahresabschluss im Griff haben, lesen Sie in unseren Fachinformationen.

Der Ukraine-Krieg löste folgenschwere Ereignisse für Industrie und Wirtschaft aus und machte die daraus resultierenden Konsequenzen der Globalisierung deutlich. Das Thema wird in zwei Beiträgen – in Rückschau auf die beiden Halbjahre 2022 – behandelt. Teil 1 lesen Sie jetzt schon in der BankInformation. Teil 2 mit dem Rückblick auf die Wirtschaftspolitik der Monate Juli bis Dezember 2022 folgt in der BI-Ausgabe 1/2023.

 

Ein Gastbeitrag von Sabine Birli, DG Nexolution

 

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