Klimaschutz gewinnt immer mehr an Bedeutung, auch bei der Herstellung von Druckerzeugnissen. Die Görres-Druckerei bietet seit 10 Jahren umweltfreundliche und klimaneutrale Produkte und merkt, dass das Thema auch bei ihren Kunden an Beliebtheit gewinnt. Das Thema Nachhaltigkeit und die Lösungen dazu werden immer dynamischer. Ein Prozess, den Marc Spitzlei, Geschäftsführer der Görres-Druckerei, befürwortet.
Energieeffiziente Kompressoren
„Auch bei uns gibt es verschiedene Stellen, an denen wir ansetzen können“, sagt Marc Spitzlei zur Frage nach den Standards von Görres bei der klimaneutralen Produktion.
Das beginnt schon bei der Energieeffizienz des Gebäudes: Görres partizipiert als Mieter der Geschäftsräume der Raiffeisendruckerei an einem Blockheizkraftwerk das den größten Teil der benötigten Energie liefert. Und seit Längerem werden ihre Räume vollständig von LED-Leuchten erhellt, die ebenfalls von ihrem Vermieter installiert wurden. „Das macht bei gut 6.300 qm Fläche einiges aus“, sagt Marc Spitzlei.
Auch bei den Maschinen und technischen Anlagen wird auf Umweltfreundlichkeit geachtet: So wurden in den letzten Jahren Maschinen konsolidiert. „Für den Druck werden verschiedene Arten von Luft, wie Druckluft, Saug- und Blasluft benötigt. Diese Luft wird in Kompressoren aufbereitet“, erklärt Spitzlei. Früher hatte jede Maschine ihren eigenen Kompressor, was zum einen sehr wartungsintensiv und zum anderen nicht energieeffizient war. Nun steht an einer zentralen Stelle im Gebäude eine Maschine, die den Energiebedarf aller Anlagen regelt. „Sie stellt genau so viel Energie zur Verfügung, wie gerade gebraucht wird: wenn viel gebraucht wird, läuft sie schneller, wenn wenig gebraucht wird, langsamer“, so Spitzlei.
1 Tonne weniger Kunststoff
Und was auch die Kunden sehen: Görres bietet umweltfreundliche Produkte an. Die Druckerei verwendet zum Beispiel zertifizierte Papiere aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Dadurch wird sichergestellt, dass die Wälder umweltgerecht, sozial verträglich und wirtschaftlich tragfähig bewirtschaftet werden.
Auf Umweltschutz wird auch beim Versand ihrer Produkte geachtet: „Wir verzichten, wo es nur geht, auf Folien und Plastik. Hier gibt es auch ein interessantes Projekt mit dem DG VERLAG“, erzählt Spitzlei. Früher wurden die Visitenkartenschachteln für den DG VERLAG aus Plastik hergestellt, nun bestehen sie aus Karton. Allein mit diesem umweltfreundlicheren Verpackungsmaterial wird im Jahr 1 Tonne Kunststoff gespart. „Ein riesiger Wert“, freut sich Marc Spitzlei.
Von CO2 zu Windparks
Spannend ist auch die Zusammenarbeit mit natureOffice. Die Klimaschutzagentur aus Hessen unterstützt Unternehmen, die freiwillig Kompensationsleistungen zu ihrem CO2-Verbrauch leisten wollen. Zusammen mit Görres errechnet natureOffice die CO2-Emissionen der gesamten Wertschöpfungskette eines Produkts oder Projekts. Diese gleicht Görres auf Kundenwunsch in einem Emissionshandel aus. „Wir investieren den Gegenwert unseres CO2-Verbrauchs in Projekte für Solar- oder Windparks, für das Wiederaufforsten von Waldgebieten oder in den Brunnenbau in Afrika. Damit geben wir der Natur und den Menschen genau so viel zurück, wie wir verbraucht haben“, erklärt Spitzlei.
Auch der DG VERLAG arbeitet mit natureOffice zusammen. Und zwar beim GenoPapier, einem klimaneutralen Kopierpapier für die Volksbanken und Raiffeisenbanken. Mit natureOffice errechnete der DG VERLAG, dass durch den Verbrauch eines Kartons Kopierpapier ca. 17 kg CO2 entstehen. Umgerechnet auf ein Blatt sind das etwa 7 Gramm. Für das Volumen an CO2, das durch die Produktion entsteht, leistet der DG VERLAG Ausgleichsmaßnahmen, wie Baumpflanzungen in 54 Regionen Deutschlands und er unterstützt Waldökologieprojekte in Brasilien.
Recyclingquote von 98,7 Prozent
Zurück zur Görres-Druckerei: Was passiert eigentlich mit dem Müll, der in einer Druckerei anfällt? „Wir trennen Papiermüll sehr streng nach weißem, grauem und buntem Papier. Das ist nicht wie beim Haushaltsmüll, wo jedes Papier in dieselbe Tonne wandert“, erklärt Spitzlei. Das recycelte Papier kann dann wieder für den Druck verwendet werden. Die Druckplatten selbst sind aus 100-prozentigem Aluminium, das sich wiederum sehr gut recyceln lässt „Insgesamt haben wir eine Recyclingquote von 98,7 Prozent“, berichtet Spitzlei.
Und wo geht es in Zukunft hin? „Das große Gelände um die Gebäude der Görres-Druckerei würde sich sehr gut für eine Photovoltaikanlage eignen“, meint Spitzlei. Damit wären sie bei der Stromgewinnung wieder einen großen Schritt weiter in Richtung Klimaschutz.
Insgesamt ist die Görres-Druckerei schon gut aufgestellt. „Unsere Ansätze mögen jetzt nach „klein klein“ klingen, aber in der Masse ist es viel“, sagt Marc Spitzlei.
Klein wirken die Maßnahmen aber gar nicht.
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